Marketing für Ärzte in Deutschland: Was ist erlaubt, was ist verboten?

Schrift mit pinkem Hintergrund: Marketing - Was dürfen Ärzte in Deutschland?

Worum geht’s?

Praxismarketing ist auch in Deutschland ein sensibles Thema. Ärzte dürfen grundsätzlich werben, müssen dabei jedoch strenge gesetzliche Vorgaben einhalten. Diese sollen sicherstellen, dass medizinische Werbung sachlich bleibt und das Vertrauen in den Berufsstand nicht untergräbt. Dieser Artikel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für ärztliches Marketing in Deutschland und zeigt auf, welche Maßnahmen erlaubt sind und welche vermieden werden sollten.

Rechtlicher Rahmen für ärztliches Marketing in Deutschland

In Deutschland regeln mehrere Gesetze und Verordnungen das Praxismarketing:webinvasiv.de

  • Musterberufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (MBO-Ä): § 27 MBO-Ä erlaubt sachliche berufsbezogene Informationen, untersagt jedoch berufswidrige Werbung. informationsstelle-gesundheit.de+8Wikipedia+8abrechnungsstelle.com+8

  • Heilmittelwerbegesetz (HWG): Regelt die Werbung für Arzneimittel, Medizinprodukte und Behandlungen. Verboten sind irreführende, anpreisende oder vergleichende Werbemaßnahmen. Bundesärztekammer+2Der niedergelassene Arzt+2ecommerce-vision.de+2

  • Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG): Schützt Verbraucher vor unlauterer Werbung und unzulässiger Direktwerbung.Wikipedia

  • Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten, insbesondere bei digitalen Marketingmaßnahmen.


Was ist erlaubt?

Trotz der Einschränkungen gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Ärzte, sich und ihre Praxis angemessen zu präsentieren:Berliner Sparkasse

  • Praxis-Website: Informative Inhalte über Leistungen, Sprechzeiten und Teamvorstellungen sind erlaubt.

  • Content-Marketing: Veröffentlichung von Blogartikeln oder Patienteninformationen zu medizinischen Themen, sofern sachlich und informativ.

  • Social Media: Nutzung von Plattformen wie Facebook oder Instagram zur Patienteninformation, ohne dabei werblich übertrieben zu wirken.

  • Patientenbewertungen: Ermutigung zufriedener Patienten, Bewertungen auf Plattformen abzugeben, ohne jedoch Anreize oder Belohnungen dafür zu bieten.

  • Praxisschilder und -broschüren: Sachliche Informationen über die Praxis und angebotene Leistungen.

Übersicht über die beliebtesten Marketingmassnahmen von Ärzten in der Schweiz und deren Effektivität

Übersicht über die beliebtesten Marketingmassnahmen von Ärztinnen und Ärzten und deren Effektivität

Quelle: eigene Darstellung


Was ist verboten?

Bestimmte Werbemaßnahmen sind in Deutschland für Ärzte untersagt:

  • Anpreisende Werbung: Übertreibende oder marktschreierische Aussagen, die den Eindruck erwecken, die beste oder einzige Lösung zu bieten.Der niedergelassene Arzt

  • Irreführende Werbung: Aussagen, die falsche Erwartungen wecken oder den Patienten in die Irre führen.

  • Vergleichende Werbung: Direkte Vergleiche mit anderen Ärzten oder Praxen, insbesondere wenn diese abwertend sind.

  • Heilversprechen: Garantien für den Erfolg einer Behandlung oder Aussagen wie „100% Heilung garantiert“.

  • Vorher-Nachher-Bilder: Insbesondere bei ästhetischen Eingriffen sind solche Darstellungen verboten. Wikipedia

  • Werbegeschenke: Geschenke oder Rabatte, die den Patienten zur Inanspruchnahme von Leistungen verleiten sollen.


Fazit

Praxismarketing in Deutschland erfordert ein sensibles Vorgehen, das sowohl die gesetzlichen Vorgaben als auch die ethischen Standards des Arztberufs berücksichtigt. Sachliche und informative Kommunikation steht im Vordergrund, während übertriebene oder irreführende Werbung vermieden werden muss. Mit einer durchdachten Strategie können Ärzte dennoch effektiv auf ihre Praxis aufmerksam machen und das Vertrauen der Patienten gewinnen.

Dieser Artikel ist nicht als Rechtsberatung zu verstehen und ersetzt nicht die Beratung durch einen Ärzteverband oder einen Rechtsanwalt/eine Rechtsanwältin.